Der Güterverkehr hatte von Anbeginn an eine wesentlich größere Bedeutung für diese Strecke. Insgesamt 11 Anschließer waren Kunden der Eisenbahn und mindestens 13 weitere Betriebe haben ihre Waren mit der Bahn versendet/erhalten. Kurioserweise wurden in Nobitz überwiegend auch für Altenburg bestimmte Güterwagen be- und entladen. Der Hintergrund dafür war, daß die tarifliche Standzeit der Waggons in Altenburg auf 3 Stunden begrenzt war. In Nobitz bestand dafür mehr als ausreichend Zeit, da der Waggon ja erst am nächsten Tag wieder abgeholt wurde. So sparten sich zahlreiche Unternehmen das sonst fällige Standgeld. Der Nahgüterzug in Richtung Narsdorf wurde zwischen 1968 und November 1980 mit Dampflokomotiven der Baureihe 52 gefahren, zum Schluß sogar wieder mit Altbaumaschinen. Davor waren aller Wahrscheinlichkeit nach die Baureihen 57 und 58 (G 12) im Einsatz.


Danach kamen bis Ende August 1983 Dieselloks der Baureihe 118, der ersten Großdiesellokomtive der DDR vom Lokomotivbau Babelsberg, zum Einsatz. Allerdings war die Deutsche Reichsbahn aufgrund einer landesweiten Energiekrise die zu einer massiven Verteuerung der Ölimporte aus der Sowjetunion führte, Mitte der 80-er Jahre vermehrt dazu übergegangen Dampfloks zu reaktivieren um Dieselkraftstoff einzusparen


So erfolgte auch auf dieser Strecke am 1.9.1983 die Wiederaufnahme des Dampfbetriebes. Diese Renaissance dauerte bis Mai 1985. Dann fand, von wenigen Ausnahmen abgesehen, der endgültige Traktionswechsel auf die Dieseltraktion statt. Die letzte reguläre Dampflokfahrt datiert vom 23.10.1988. In den Jahren 1990-1995 organisierten Eisenbahnenthusiasten erfolgreich und unter großer Anteilnahme der ortsansässigen Bevölkerung Sonderfahrten auf der Narsdorfer Schiene und so konnte König Dampf nochmals auf den wunderschönen Viadukten erlebt werden.

Neben dem Nahgüterzug nach Beiern-Langenleuba gab es noch 2 werktägliche Übergaben zum Aerodrom der sowjetischen Luftstreitkräfte. Neben den für den Flugplatz bestimmten Keseelwaggons mit Flugbenzin, Waggons mit Rohbraunkohle und gedeckten Güterwagen mit Waren des täglichen Bedarfs erhielt auch das Baustoffkambinat Nobitz mit dem Zug seine Frachten.

Daneben gab es natürlich noch hochbrisante Sonderleistungen mit Militärtechnik jeglicher Art. Diese explosive Fracht wurde aber unter strengster Geheimhaltung und unter Ausschluß der Öffentlichkeit im Schutze der Dunkelheit abgewickelt. Die Übergaben zum Flugplatz wurden planmäßig mit dieselhydraulischen Rangierlokomotiven der Baureihen 106 und 111 gefahren.

Die letzten Befahrungen des Anschlußgleises zum Flugplatz nach Abzug der Sowjetarmee und der Schließung der angeschlossenen Betriebe stellten die Zubringerzüge zum Flugplatzfest dar.


Eine Kuriosität stellt die Dienstfahrt mit einer RangierlokV 60 und einem Kesselwagen von Altenburg über Langenleuba-Oberhain, Narsdorf und Gaithain nach Borna dar. Diese wurde erforderlich, weil in der zum Bahnhof Altenburg gehörigen Einsatzstelle Borna die Dieselvorräte für die dort eingesetzten Lokomotiven zur Neige gingen und der direkte Weg über Neukieritzsch auf Grund der hohen Trassenauslastung nicht möglich war. Für den Triebfahrzeugführer stellte diese Tour eine abwechslungsreiche, entspannte und vor allem eine schichtfüllende Leistung dar.
